„Sobald wir das Projekt starteten, fühlte es sich an wie ein zweites Album“, sagt Aidan Moffat über Arab Straps achte LP. „Es fühlt sich definitiv wie ein Neuanfang an.“
Das von Kritiker*innen gefeierte Top-15-Album „As Days Get Dark“ aus dem Jahr 2021 war das erste Album von Arab Strap seit 2005, mit dem sie ein neues Kapitel aufschlugen. „Wenn sich Bands neu formieren, sind sie oft zu sehr mit der Vergangenheit beschäftigt und wollen versuchen, den Sound von früher wiederzufinden“, sagt Moffat. „Das ist unmöglich, das wird nicht wiederkommen. Wir versuchen nicht, wie die alten Arab Strap zu klingen. Phase eins, wenn man so will, konzentrierte sich auf die unschönen Seiten und das Chaos der Jugendliebe, und das ist einfach nicht mehr das, worüber Arab Strap singen. Es fühlt sich an wie zwei verschiedene Bands.“
Die erste Phase von Arab Strap, auf die sich die Band bezieht, begann 1995, als Malcom Middleton und Moffat zusammenarbeiteten und Lo-Fi, Post-Rock und eine einzigartige Mischung aus alternativer Musik - kombiniert mit Moffats zutiefst persönlichen, romantischen und düster-komischen Texten - zusammenbrachten, was sie schnell zu einer Band machte, die wie keine andere klang. John Peel liebte sie, sie hatten einen Auftritt bei einem großen Plattenlabel und bevor sie sich 2006 verabschiedeten, veröffentlichten sie sechs Alben, die bis heute sehr beliebt, gefeiert und einflussreich sind.
Die ersten beiden Tracks des neuen Albums „I’m totally fine with it 👍 don’t give a fuck anymore 👍” sind jedoch ein glühender Beweis dafür, dass sie ihren Blick auf den Horizont gerichtet haben. „Allatonceness“ stürmt mit donnernden Drums aus dem Tor, bevor einige der härtesten Riffs, die je auf einem Arab Strap-Album zu hören waren, hereinprasseln. Aber gerade, wenn man denkt, dass die Band einen Hauch von Metal in ihren Sound einfließen lässt, geht es weiter mit „Bliss“, dem vielleicht tanzbarsten und elektronischsten Song des Albums. Auch „Strawberry Moon“ klingt wie nichts anderes, was die Band je zuvor gemacht hat. Middletons Bass ist mit dickem Fuzz überzogen und wird von einem treibenden, sich drehenden elektronischen Beat begleitet, der an Afrobeat angelehnt ist.